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Transportation Systems realisiert erfolgreich erste Teilerneuerung eines Relaisstellwerkes in Holzkirchen

Bei der DB Netz AG sind derzeit ca. 1500 Relaisstellwerke (RSTW) in Betrieb. Der Ersatz abgängiger Stellwerke  durch ESTW-Technik ist bei dieser hohen Anzahl RSTW nicht im erforderlichen Maße möglich. So könnte es zu Umbauverboten kommen, bei gleichzeitig sinkender Verfügbarkeit.

„Die Deutsche Bahn hat sich deshalb entschlossen, einige RSTW teilzuerneuern und Module auszutauschen. Je nach Bedarf werden ein oder zwei der drei Teilmodule Bediensystem, Innenanlage und Außenanlage erneuert“,

erklärt der verantwortliche Vertriebsingenieur Manfred Sülzle.  

Die Planung der zu erneuernden Module erfolgt nach dem aktuellen Regelwerk der DB Netz AG; gleichzeitig bleiben der Bestandsschutz der verbleibenden Module und die Stellwerkskonzeption erhalten. Im Gegensatz zu dem Neubau eines ESTW sorgt diese Vorgehensweise für große Kosteneinsparungen und ist zeitnah umsetzbar.

Betrieb und Neuaufbau liefen parallel

Der Auftrag bestand darin, die komplette Erneuerung der Module „Bediensystem“ und „Innenanlage mit Stromversorgung“ durchzuführen. Da die alte Innenanlage noch in Betrieb war und parallel dazu die neue Innenanlage aufgebaut werden musste, bestand die große Herausforderung darin, Platz für den Parallelaufbau zu schaffen.

Wo vorher die alte Stromversorgung und das Dieselaggregat standen, sollte die neue Relaisanlage aufgebaut werden. D.h. die neue Stromversorgungsanlage musste zuerst an einem anderen Ort aufgebaut werden, um die alte und die neue Relaisanlage zeitgleich mit Energie zu versorgen. Die DB Netz AG entschied sich für eine neue Stromversorgungsanlage mit Netzersatz aus der Oberleitung in einem Modul neben dem alten Stellwerk.

Besonderheiten im Projektverlauf:

  •     Für die erforderliche Umsetzung des Stelltisches vom Relaisraum  (Prüfort) in den Fahrdienstleiterraum wurde dessen Verkabelung steckbar ausgelegt, d.h. der Umzug erforderte kein zeitaufwendiges Ab- und Anlöten, sondern nur das Lösen und Wiederherstellen der Verbindungen über Stecker. Dadurch entfiel auch die nochmalige Prüfung des Stelltisches nach dem Versetzen.
  •     Erstmalig wurde ein Simulationscontainer eingesetzt, mit dem man die Signale im Bahnhof Holzkirchen 1:1 nachbilden konnte. Dieser Container kann durch Umprojektierung in weiteren Projekten zur Nachbildung von HV-Signalen genutzt werden.
  •     Eine Umschalteinrichtung mit WAGO-Klemmen ermöglicht die einfache elementweise Anschaltung der Außenanlage an die alte bzw. neue Innenanlage.

     

 

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