2010
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2010 Konsolidierung
Thales hat 2002 das Verteidigungsgeschäft der Sema Group (ehemals ADV/Orga) in Wilhelmshaven und Bremen übernommen. Als Softwareanbieter für maritime Führungs- und Waffeneinsatzsysteme, Simulation und Ausbildung hatten Thales und Sema bereits früher zusammengearbeitet, so bei den Fregatten F124 und Korvetten K130 für die Deutsche Marine. Die historisch gewachsene, immer vielschichtigere Zusammensetzung der norddeutschen Standorte macht eine Bereinigung der Arbeitsgebiete erforderlich: Der Standort Bremen wird aufgegeben. 2005 werden die bislang drei Wilhelmshavener Adressen in dem gemeinsamen Quartier am Südstrand zusammengeführt. 2010 zieht die bisherige Niederlassung für integrierte Navigationssysteme aus der Hamburger Luisenstraße nach Kiel um. Etwa zeitgleich wird die Arbeitsteilung für Simulation und Radar zwischen den vormals verbundenen Standorten Koblenz und Kiel neu definiert. Schließlich gibt Kiel die Zuständigkeit für Landsysteme und Nachtsichtgeräte nach Koblenz und Ditzingen ab. Als jüngster Schritt in der Konsolidierung wird das Kieler Kompetenzzentrum für Naval Systems 2019 aus Wellsee in neu erbaute Räumlichkeiten in Wik verlegt.
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2014 Blickfang in Ditzingen
Die Mitarbeiter an den drei baden-württembergischen Standorten Stuttgart-Zuffenhausen, Pforzheim und Korntal-Münchingen ziehen in einen großzügigen Neubau in Ditzingen um. Die neue Deutschland-Zentrale bietet Platz für bis zu 1.800 Mitarbeiter und ist ein echter Blickfang direkt an der Autobahn A81. Im selben Jahr wird mit dem Werk am Teltowkanal eine weitere alte Lorenz-Liegenschaft aufgegeben. Die Berliner Belegschaft mit dem Geschäftsbereich Transportation und der Hauptstadt-Repräsentanz bezieht neue Räumlichkeiten in der Schützenstraße – im Herzen Berlins und nur wenige Gehminuten von Carl Lorenz' ersten Wirkungsstätten in der Luisenstadt.
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2019 Sicher im digitalen Alltag
Nach Jahren der Flaute zur Jahrtausendwende profitiert Gemalto vom globalen Siegeszug des GSM-Standards in der Mobiltelefonie. Der Marktführer für Chipkarten wächst organisch und durch Zukäufe. 2010 wird die Siemens-Ausgründung Cinterion Wireless Modules GmbH in München und Berlin akquiriert, die aus dem Mutterhaus die drahtlose Machine-to-Machine-Kommunikation übernommen hat. 2014/15 folgt die US-amerikanische SafeNet Inc., ein führender Anbieter für die sichere Datenkommunikation, der eine Deutschland-Niederlassung in München unterhält. 2015 kommt durch Akquisition der Schweizer Trüb AG auch deren Tochtergesellschaft Cardag GmbH in Wutha-Farnroda zu Gemalto. Der Thüringer Betrieb ist auf Kleinserien und Sonderprodukte in der Chipkartenfertigung spezialisiert. Mit der Übernahme von Gemalto, die 2017 vereinbart und 2019 abgeschlossen wird, positioniert sich Thales als breit aufgestellter Anbieter in der digitalen Sicherheitstechnik.
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2020 Technologie von morgen
Der Komplexitätsgrad moderner Verteidigungssysteme schließt nationale Alleingänge in der Entwicklung zunehmend aus. So haben sich Frankreich, Deutschland und Spanien auf ein gemeinsames Future Combat Air System (FCAS) geeinigt. Kern des Programms ist ein Mehrzweck-Kampfflugzeug der sechsten Generation, unterstützt von unbemannten Plattformen und vernetzt in der so genannten „Combat Cloud“. Mit der Cloud und dem Sensorpaket ist Thales maßgeblich an zwei FCAS-Teilprojekten beteiligt, die den Piloten von morgen ein überlegenes Lagebewusstsein garantieren werden.
Gleichzeitig gibt es grünes Licht für ein weiteres Großprojekt. Die niederländische Damen Schelde Naval Shipbuilding und ihr Partner Blohm + Voss erhalten den Zuschlag für den Bau von zunächst vier neuen Fregatten MKS180 (F126) für die Deutsche Marine. Mit an Bord ist auch hier Kompetenz von Thales: Zusammen mit ihren niederländischen Kollegen aus Hengelo obliegt den Mitarbeitern in Kiel und Wilhelmshaven die Integration der Feuerleit-, Führungs- und Waffeneinsatzsysteme. Die Lieferung des ersten Schiffs ist für 2028 vorgesehen.
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2020 Gut aufgestellt für die nächsten Jahrzehnte
Im Jahr des 140-jährigen Bestehens ist Thales Deutschland mit 3.800 der weltweit 83.000 Mitarbeiter die drittgrößte Landesgesellschaft der Gruppe. 2020 bringt Stolz auf das Erreichte, aber zugleich mit der globalen Corona-Krise Verwerfungen im Verkehrswesen und vielen anderen Branchen. Die Thales Group bleibt mit ihrem breiten Portfolio, diversifizierten Märkten, langjährigen Partnerschaften und vorausschauenden Investitionen in zukunftweisende High-Tech-Lösungen für die heutigen und künftigen Chancen und Herausforderungen bestmöglich aufgestellt. Gemeinsam mit unseren Kunden und Partnern blicken wir optimistisch in die nächsten Jahrzehnte!
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