1920
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1921 Drahtlos auf die Insel
Reparationen, Inflation, politische Krisen – wirtschaftlich sind die Nachkriegsjahre für die deutsche Industrie zunächst schwierig. Lorenz setzt auf das Behördengeschäft, baut Großsender für die Reichspost, liefert Telefone, Funkgeräte und Bildtelegrafen zur Übermittlung von Fahndungsfotos an die Polizei und experimentiert mit Ultrakurzwellen. Und Elektrotechnik aus Deutschland bleibt auch im Ausland wegen ihrer Qualität geschätzt. 1921 erhält man den Auftrag, eine drahtlose Gegensprechverbindung zwischen der dänischen Hauptstadt Kopenhagen und der Insel Bornholm einzurichten – eine aufsehenerregende Referenz für den noch jungen Sprechfunk.
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1921 Ein neuer Stern am Elektronik-Himmel
Der Deutschbalte Georg von Schaub gründet im gerade nach Berlin eingemeindeten Charlottenburg die spätere G. Schaub Apparatebau-Gesellschaft mbH. Schaub produziert mit großem Erfolg zunächst einfache Detektorempfänger, dann Röhrenempfänger und Radios. 1934 zieht das Unternehmen nach Pforzheim-Dillweißenstein um.
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1922 Fertigung im Ausland
Der Versailler Friedensvertrag unterbindet die wehrtechnische Forschung und Produktion in Deutschland weitgehend. Die deutsche Industrie droht technologisch abgehängt zu werden. Ein Ausweg ist die Gründung ausländischer Schattenfirmen. 1922 benötigt die Königlich Niederländische Marine moderne optomechanische Feuerleitanlagen für ihre leichten Kreuzer der Java-Klasse. Die Siemens & Halske AG und der ortsansässige Schaltkasten-Hersteller Floris Hazemeyer gründen deshalb in Hengelo NV Hazemeyers Fabriek van Signaalapparaten. Die deutsch-niederländischen Geräte finden bald Exportkunden in Europa, der Türkei und Lateinamerika.
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1924 Abschied von Robert Held
Unerwartet stirbt Robert Held am 9. Dezember. In einem Vierteljahrhundert ist Lorenz unter seiner Leitung vom Handwerksbetrieb zum Weltunternehmen mit 3.000 Mitarbeitern aufgestiegen.
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1926 Über den Wolken
Die Zivilluftfahrt wächst. Aus einer Reihe von Fusionen geht 1926 die Deutsche Luft Hansa AG hervor, die den Markt fortan dominiert. Mit dem Verkehr steigt auch die Nachfrage nach Flugfunkgeräten. Lorenz rüstet in den kommenden Jahren zahlreiche Passagier- und Frachtmaschinen aus, darunter das zwölfmotorige Flugschiff Do-X.
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