1900
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1900 Chancen in Russland
Ein Zweigwerk in St. Petersburg entsteht. Seit Jahren baut das Zarenreich sein Eisenbahnnetz massiv aus und importiert jährlich mehrere hundert Morsetelegrafen aus Lorenz-Fertigung. Mit der neuen Niederlassung wird das Russland-Geschäft weiter vertieft.
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1903 Konkurrenten
Kaiser Wilhelm II. spricht ein Machtwort: Die beiden größten Unternehmen der deutschen Elektroindustrie, Siemens & Halske und AEG, sollen ihre Aktivitäten in der drahtlosen Telegrafie bündeln – auch um die beherrschende Marktstellung von Marconi anzugreifen. Im Mai 1903 wird die Gesellschaft für drahtlose Telegraphie m.b.H., System Telefunken gemeinsam aus der Taufe gehoben. In den folgenden Dekaden wird Telefunken immer wieder auch die Entwicklung von Lorenz beeinflussen: als Wettbewerber auf umkämpften Märkten, als Zulieferer und Lizenzgeber und als Partner in verschiedenen Joint Ventures. Ein Jahrhundert später werden Teile beider Unternehmen unter dem Thales-Dach vereint sein.
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1906 Börsengang
Um dem anhaltenden Wachstum Rechnung zu tragen, wandelt Held die bisher als Einzelunternehmen geführte Firma in die C. Lorenz Aktiengesellschaft um – der Grundstein für den weiteren Aufstieg zu internationaler Größe ist gelegt.
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1906 Einstieg in die Funktechnik
Lorenz schließt einen Lizenzvertrag mit der Amalgamated Radio Telegraph Company von Valdemar Poulsen. Der dänische Physiker und Ingenieur hat mit seinem Lichtbogensender die bisher verwendete Technik entscheidend verbessert. Mit der Sicherung der Vertriebsrechte für den Poulsen-Sender und dem Aufbau einer eigenen Abteilung für drahtlose Telegrafie unter Walter Hahnemann steigt das Unternehmen in die Funktechnik ein. Mit erstklassigen Wissenschaftlern und einer Versuchsstation in Eberswalde leistet Lorenz hier in den Folgejahren Pionierarbeit.
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1906 Röhren-Wunder
Seit Thomas Edison ist die Vakuumröhre mit Kathode und Anode insbesondere durch die Arbeiten von John Ambrose Fleming wesentlich weiterentwickelt worden. 1906 meldet der österreichische Physiker Robert von Lieben sein Kathodenstrahlrelais und der US-amerikanische Erfinder Lee de Forest sein Audion zum Patent an. Anders als die bisherigen Gleichrichterdioden erlauben beide Röhren erstmals eine Verstärkung elektrischer Signale. Der Wettlauf der beiden Erfinder wird zu einem jahrelangen Patentstreit führen – und die Nachrichtentechnik in neue Bahnen lenken.
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